Der n-Primzahltest

DIE PRIMZAHLENSERIE

Beitrag 7

Der n-Primzahltest

 

Dieser Primzahltest ist kein Wahrscheinlichkeitstest,  sondern ein indirekter Test, der eindeutig  bestimmt, ob eine gewählte ungerade Zahl größer 1 eine Primzahl ist oder nicht.

Er basiert auf der Definition 6 aus Beitrag 1, Primzahldefinitionen:

Da es unendlich viele Primzahlen gibt und nur eine gerade Primzahl, nämlich 2, muß es unendlich viele ungerade Primzahlen geben. Daher folgende Definition für alle Primzahlen größer 2:

Eine Primzahl größer 2 ist eine ungerade Zahl U größer 2, die durch keine ungerade Zahl u im Bereich

3 \leq u \le \sqrt{U}

ohne Rest teilbar ist.

Daher werden für diesen Test nur ungerade Zahlen > 1 verwendet.

Mit

U=2n+3 n ∈ ℕ

sind alle ungeraden Zahlen > 1 gegeben, die für diesen Test ausgewählt werden können.

Aufgelöst nach n ergibt sich

n=\frac{U-3}{2}

Das ermittelte n wird dann in die folgende Testfunktion t(n) eingesetzt:

t(n)=\prod\limits_{k=0} ^{k_{max}}  \lceil1-\frac{k+\lfloor\frac{n-k}{2k+3}\rfloor(2k+3)}{n}\rceil

mit

k_{max}=\lfloor{\frac{|\sqrt{2n+3}-3|}  {2}\rfloor}

wobei n ∈ ℕ und n ≥ 1 sowie k ∈ ℕ und k ≥ 0.

Legende:

\prod\limits_{k=0} ^{k_{max}} Produkt, in dem die Laufvariable k von 0 bis kmax läuft

|x| Absolutwert von einem beliebigem Wert x

⌊x⌋ untere Gaußklammer, x abgerundet auf die nächste ganze Zahl

⌈x⌉ obere Gaußklammer, x aufgerundet auf die nächste ganze Zahl

Für ein gewähltes n>0 aus der Menge der natürlichen Zahlen ist t(n) entweder 0 oder 1.

Ist t(n)=0, dann ist 2n+3 für das gewählte n nicht prim.

Ist t(n)=1, dann ist 2n+3 für das gewählte n prim.

Beweis:

In Beitrag 6 wurde bewiesen, daß die Formel

nkm = 2k²+6k+3+m(2k+3) ʌ k, m ∈ ℕ

diejenigen n liefert, die in der Formel 2n+3 alle zusammengesetzten, ungeraden Zahlen größer 2 ergeben.

Bestimmt man nun alle nkm, die in der Nähe von einem gewählten n liegen, läßt sich feststellen, ob es ein nkm gibt, für das gilt:

n = nkm

oder ob es kein nkm gibt, das dem n gleich ist, also:

n ≠ nkm

Um dies deterministisch festzustellen, ist es erforderlich, alle nkm von k=0 bis kmax zu ermitteln. Für die Größe m reicht es, wenn nur das mmax in Abhängigkeit von k im Bereich von 0 bis kmax verwendet wird. Die Größe mmax ist das m, das für das jeweilige k im Bereich von 0 bis kmax, den nkm-Wert bestimmt, der dem gewählten n in Abhängigkeit von k am nächsten und im Extremfall sogar gleich kommt.

Doch wie groß sind die Werte kmax und  mmax?

Zunächst zu kmax:

Gemäß Definition 6, Beitrag 1 gilt:

Eine Primzahl größer 2 ist eine ungerade Zahl U größer 2, die durch keine ungerade Zahl u im Bereich

3 \le u \le \sqrt{U}

ohne Rest teilbar ist.

Setzt man

U=2n+3 n ∈ ℕ

und

u=2k+3 k ∈ ℕ

in

u \le \sqrt{U}

ergibt dies

2k+3 \le \sqrt{2n+3}

Die Lösungen für k bei einem gewählten n reichen von k=0 bis k=kmax für n, k ∈ ℕ.

Da wir kmax also als natürliche Zahl bestimmen wollen, aber bei der Auflösung nach k für k in den reellen Zahlenbereich kommen, schreiben wir zur besseren Unterscheidung:

2k_{max_{r}}+3 = \sqrt{2n+3}

Aufgelöst nach k_{max_{r}} ergibt sich folgende Lösung:

k_{max_{r}} = \frac{\sqrt{2n+3}-3}{2}

Die reelle Lösung für k_{max_{r}} kann durch Auf- oder Abrunden wieder in den Bereich der natürlichen Zahlen zurückgeführt werden.

In unserem Fall ist gemäß Definition 6 aus Beitrag 1 abzurunden.

Außerdem soll

n_{km} \le n

sein. Der Grund hierfür ist, daß die Funktion

\frac{n-n_{km}}{n} \ge  0

sein soll.

Und dies muß auch der Fall sein für

\frac{n-n_{km_{max}}}{n} \ge  0

Dadurch brauchen für den Test nicht mehr alle m in nkm verwendet werden, sondern nur noch mmax in Abhängigkeit von k.

Da k und damit auch kmax ≥ 0 sein muß und kmax

für n=1 und n=2 negativ wäre, wird

\sqrt{2n+3}-3

als Absolutwert berechnet.

Somit ergibt sich für kmax

k_{max}=\lfloor{\frac{|\sqrt{2n+3}-3|}  {2}\rfloor}

Der Term

\lceil\frac{n-n_{km_{max}}}{n}\rceil

kann nur die Werte 0 oder 1 annehmen, wenn

n=n_{km_{max}} \lceil\frac{n_{km_{max}}-n_{km_{max}}}{n}\rceil=0

n>n_{km_{max}} \lceil\frac{n-n_{km_{max}}}{n}\rceil=1

n<n_{km_{max}} wird wie folgt ausgeschlossen:

Ersetzt man in der Formel

nkm = 2k²+6k+3+m(2k+3) ʌ k, m ∈ ℕ

nkm durch ein beliebiges n ∈ ℕ und bleibt k im natürlichen Zahlenbereich wird m zur reellen Zahl m_{max_{r}}

Auflöst nach m_{max_{r}}, ergibt sich

m_{max_{r}}=\frac{n-(2k^2+6k+3)}{2k+3}

Da die Lösung für mmax ganzzahlig sein muß und n_{km_{max}} \le n sein soll, ist m_{max_{r}} abzurunden. Somit erhalten wir

m_{max}=\lfloor\frac{n-(2k^2+6k+3)}{2k+3}\rfloor

Eingesetzt in die Formel für nkm, ergibt

n_{km_{max}}=2k^2+6k+3+\lfloor\frac{n-(2k^2+6k+3)}{2k+3}\rfloor(2k+3)

Dies wiederum eingesetzt in

\lceil\frac{n-n_{km_{max}}}{n}\rceil

ergibt

\lceil\frac{n-(2k^2+6k+3+\lfloor\frac{n-(2k^2+6k+3)}{2k+3}\rfloor(2k+3))}{n}\rceil

Dieser Term kann nur die Werte 0 oder 1 annehmen, da n_{km_{max}} \leq n ist.

Ist dieser Term 0, ergibt das gewählte n in der Formel 2n+3 keine Primzahl, sondern eine zusammengesetzte, ungerade Zahl.

Ist dieser Term 1, kann das gewählte n in der Formel 2n+3 eine Primzahl ergeben, muß aber nicht.

Bildet man aber das Produkt für alle k von 0 bis kmax und ist dieses Produkt nicht 0, sondern 1, dann ist mit diesem deterministischen Primzahltest eindeutig sichergestellt, daß 2n+3 eine Primzahl ist. Ist aber in diesem Produkt mindestens ein Faktor 0, dann ist das gesamte Produkt 0, und es ist mit diesem deterministischen Primzahltest eindeutig sichergestellt, daß 2n+3 für das gewählte n keine Primzahl ergibt.

Der Term

\lceil\frac{n-(2k^2+6k+3+\lfloor\frac{n-(2k^2+6k+3)}{2k+3}\rfloor(2k+3))}{n}\rceil

läßt sich umformen mit

6k=5k+k

in

\lceil\frac{n-(2k^2+6k+3+\lfloor\frac{n-(2k^2+5k+3+k))}{2k+3}\rfloor(2k+3))}{n}\rceil

und mit

\frac{2k^2+5k+3}{2k+3}=k+1}

in

\lceil\frac{n-(2k^2+6k+3+\lfloor\frac{n-k}{2k+3}-k-1\rfloor(2k+3))}{n}\rceil

und weiter in

\lceil\frac{n-(2k^2+6k+3+\lfloor\frac{n-k}{2k+3}\rfloor(2k+3)-\lfloor(k+1)\rfloor(2k+3))}{n}\rceil

Da k+1 immer eine ganze Zahl ist, erübrigt sich das Abrunden.

Somit ergibt sich

\lceil\frac{n-(2k^2+6k+3+\lfloor\frac{n-k}{2k+3}\rfloor(2k+3)-(k+1)(2k+3))}{n}\rceil

und weiter

\lceil\frac{n-(2k^2+6k+3+\lfloor\frac{n-k}{2k+3}\rfloor(2k+3)-(2k^2+5k+3))}{n}\rceil

und weiter

\lceil\frac{n-(k+\lfloor\frac{n-k}{2k+3}\rfloor(2k+3)}{n}\rceil

Dies läßt sich umformen in

\lceil1-\frac{k+\lfloor\frac{n-k}{2k+3}\rfloor(2k+3))}{n}\rceil

Nun ist es aber erforderlich, daß das Produkt für alle k von 0 bis kmax gebildet wird, damit dieser Primzahltest deterministisch und damit eindeutig ist. Dies ist der Fall, wenn

t(n)=\prod\limits_{k=0} ^{k_{max}}  \lceil1-\frac{(k+\lfloor\frac{n-k}{2k+3}\rfloor(2k+3))}{n}\rceil

mit

k_{max}=\lfloor{\frac{|\sqrt{2n+3}-3|}  {2}\rfloor}

Was zu beweisen war.

Beispiele:

n=1 → t(1)=1 → 2*1+3=5 → prim

n=10 → t(10)=1 → 2*10+3=23 → prim

n=97 → t(97)=1 → 2*97+3=197 → prim

n=1001 → t(1001)=0 → 2*1001+3=2005 → nicht prim

n=30997 → t(30997)=0 → 2*30997+3=61997=13*19*251 → nicht prim

n=30103 → t(30103)=1 → 2*30103+3=60209 → prim

Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse von n=1 bis n=20:

1234567891011121314151617181920
11011011010011001011

Folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse von n=1470 bis n=1480:

14701471147214731474147514761477147814791480
00000101001

 

München, 24. Oktober 2022

Gottfried Färberböck