Der Sinus-Primzahltest
DIE PRIMZAHLENSERIE
Beitrag 10
Der Sinus-Primzahltest
Der Sinus-Primzahltest ist kein Wahrscheinlichkeitstest, sondern ein indirekter Test, der eindeutig bestimmt, ob eine gewählte ungerade Zahl größer 1 eine Primzahl ist oder nicht.
Der Test basiert auf der Definition 6 aus Beitrag 1, Primzahldefinitionen:
Da es unendlich viele Primzahlen gibt und nur eine gerade Primzahl, nämlich 2, muß es unendlich viele ungerade Primzahlen geben. Daher folgende Definition für alle Primzahlen größer 2:
Eine Primzahl größer 2 ist eine ungerade Zahl U größer 2, die durch keine ungerade Zahl u im Bereich ohne Rest teilbar ist.
Dieser Test gilt für alle ungeraden Zahlen .
Mit
ᴧ n ∈ ℕ
sind alle ungeraden Zahlen > 1 gegeben, die für diesen Test ausgewählt werden können.
Aufgelöst nach n ergibt sich
Das ermittelte n wird dann in die folgende Testfunktion ts(n) eingesetzt:
mit
wobei n ∈ ℕ und n ≥ 1 sowie k ∈ ℕ und k ≥ 0.
Legende:
Produkt, in dem die Laufvariable k von 0 bis kmax läuft
|x| Absolutwert von einem beliebigem Wert x
⌊x⌋ untere Gaußklammer, x abgerundet auf die nächste ganze Zahl
⌈x⌉ obere Gaußklammer, x aufgerundet auf die nächste ganze Zahl
Für ein gewähltes n aus der Menge der natürlichen Zahlen ist ts(n) entweder 0 oder 1.
Ist ts(n)=0, dann ist 2n+3 für das gewählte n nicht prim.
Ist ts(n)=1, dann ist 2n+3 für das gewählte n prim.
Beweis:
In Beitrag 6 wurde bewiesen, daß die Formel
nkm = 2k²+6k+3+m(2k+3) ʌ k, m ∈ ℕ
jene n liefert, die in der Formel 2n+3 alle zusammengesetzten, ungeraden Zahlen größer 2 ergeben.
Nehmen wir an, daß ein gewähltes n nkm entspricht, d.h.
dann können wir n in
durch
2k²+6k+3+m(2k+3)
ersetzen.
Dies ergibt
und weiter
Da
ergibt sich
Dieser Term hat immer den Wert 0, da k, 1 und m natürliche Zahlen sind, deren Summe wieder eine natürliche Zahl ergeben und der Sinus von ganzzahligen Vielfachen von π immer 0 ist.
Ist aber
dann ist
da alle ungeraden, zusammengesetzten Zahlen > 1 durch nkm in 2n+3 gegeben sind und alle anderen n in 2n+3 prim sein müssen.
Doch wie groß ist kmax?
Gemäß Definition 6, Beitrag 1 gilt:
Eine Primzahl größer 2 ist eine ungerade Zahl U größer 2, die durch keine ungerade Zahl u im Bereich
ohne Rest teilbar ist.
Setzt man
ᴧ n ∈ ℕ
und
ᴧ n ∈ ℕ
in
ergibt dies
Die Lösungen für k bei einem gewählten n reichen von k=0 bis k=kmax für n, k ∈ ℕ.
Da wir kmax also als natürliche Zahl bestimmen wollen, aber bei der Auflösung nach k für k in den reellen Zahlenbereich kommen, schreiben wir zur besseren Unterscheidung:
Aufgelöst nach ergibt sich folgende Lösung:
Die reelle Lösung für kann durch Auf- oder Abrunden wieder in den Bereich der natürlichen Zahlen zurückgeführt werden.
In unserem Fall ist gemäß Definition 6 aus Beitrag 1 abzurunden.
Somit ergibt sich für kmax
Der Term
bzw.
kann nur die Werte 0 oder 1 annehmen, wenn
→
→
Ist dieser Term 0, ergibt das gewählte n in der Formel 2n+3 keine Primzahl, sondern eine zusammengesetzte, ungerade Zahl.
Ist dieser Term 1, kann das gewählte n in der Formel 2n+3 eine Primzahl ergeben, muß aber nicht.
Bildet man aber das Produkt für alle k von 0 bis kmax und ist dieses Produkt nicht 0, sondern 1, dann ist mit diesem deterministischen Primzahltest eindeutig sichergestellt, daß 2n+3 eine Primzahl ist. Ist aber in diesem Produkt mindestens ein Faktor 0, dann ist das gesamte Produkt 0, und es ist mit diesem deterministischen Primzahltest eindeutig sichergestellt, daß 2n+3 für das gewählte n keine Primzahl ergibt.
Was zu beweisen war.
Beispiele
n=1 → ts(1)=1 → 2*1+3=5 → prim
n=10 → ts(10)=1 → 2*10+3=23 → prim
n=97 → ts(97)=1 → 2*97+3=197 → prim
n=1002 → ts(1001)=0 → 2*1001+3=2005 → nicht prim
n=30997 → ts(30997)=0 → 2*30997+3=61997=13*19*251 → nicht prim
n=30103 → ts(30103)=1 → 2*30103+3=60209 → prim
München, 11. November 2022
Gottfried Färberböck